erstellt
17.04.11, 12:52h, aktualisiert 17.04.11, 13:11h
Halle (Saale)/MZ. In Merseburg gibt
es einen Betreuungsverein. MZ-Redakteurin Kerstin Metze hat mit dem
stellvertretenden Geschäftsführer und Beauftragten für das Ehrenamt, Eik
Schieferdecker (Foto), über dessen Aufgaben gesprochen.
Herr Schieferdecker, wie viele Menschen betreut Ihr Verein?
Schieferdecker: Die 13 Mitarbeiter unseres Betreuungsvereins
sorgen sich zurzeit etwa um 500 Menschen, zumeist aus dem Altkreis
Merseburg-Querfurt.
Wie finden Sie zu den Menschen, die Sie
betreuen?
Schieferdecker: Unsere Betreuer werden ausschließlich über den
Gerichtsweg bereitgestellt, also angeordnet von den zuständigen
Betreuungsgerichten bei den Amtsgerichten.
Mit welchen Angelegenheiten der zu Betreuenden
haben Sie es am häufigsten zu tun?
Schieferdecker: Klassisch ist die Vertretung gegenüber Ämtern,
Behörden und Gerichten. Ebenfalls häufig sind Aufgaben der Gesundheits- und
Vermögenssorge. Hierbei wird den betreuten Menschen Hilfe im Umgang mit ihren
finanziellen Möglichkeiten gegeben oder es werden die Rechte im Bereich der
medizinischen Versorgung sichergestellt.
Übernehmen Sie auch Hausarbeit?
Schieferdecker: Nein! Die Vertretung eines Betreuers beschränkt
sich auf die rein Rechtliche. Er organisiert diese Hilfen in Absprache mit dem
zu Betreuenden.
Wie ist das mit der Bezahlung des Betreuers?
Schieferdecker: Die Vergütung des Betreuers und der Zeitumfang
der Betreuung sind pauschal durch ein Gesetz geregelt. Zum großen Teil werden
die Kosten aus der Staatskasse gezahlt. Nur Menschen mit mehr als 2 600 Euro
Gesamtvermögen tragen die Kosten selbst.
Welche Hilfe können ehrenamtliche Betreuer von
Ihnen erwarten?
Schieferdecker: Wir vermitteln ihnen eine kostenfreie
Grundausbildung und stehen ferner für alle Fragen von ehrenamtlichen Betreuern
zur Verfügung, zu Sozialleistungen, Anträgen oder Ansprechpartnern. FOTO: PETER
WÖLK